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Konzept

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Unsere Leitsätze sind:

« Hilf mir es selbst zu tun » (Maria Montessori)
« Lernen im Alltag »
« Kinder brauchen Beheimatung »
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Ziele und Schwerpunkte


Die allgemeinen pädagogischen Ziele, wie sie unten beschrieben sind, werden in der gesamten Erziehung des Kindes, ob im Elternhaus, in der Schule, oder in der Ausbildung und in den außerschulischen Einrichtungen (Kindertagesstätte, Vereine, usw.) angestrebt. Wir beschreiben im Folgenden die Ziele und Schwerpunkte unserer Arbeit im Foyer Diddelfamill.

Wir bemühen uns die, im folgenden beschriebenen Ziele und Schwerpunkte, je nach der Entwicklungsphase der Kinder in unserer Arbeit umzusetzen.

Ziele in den 4 pädagogischen Entwicklungsbereichen

Dabei sollen die Kinder in allen wichtigen Erziehungsebenen gefördert werden:
- der motorischen Ebene
- der kognitiven Ebene
- der emotionalen Ebene
- der sozialen Ebene

Die Förderung der motorischen Ebene der Kinder, - die Körperbeherrschung (z.B. Förderung einer gesunden Haltung), das Redaktions-Vermögen, die Feinmotorik und die Koordination, versuchen wir durch viele Bewegungsmöglichkeiten im Alltag (z.B. Sportmöglichkeiten, beim Essen mit Messer und Gabel benutzen, beim Zähneputzen und Schuhbinden) umzusetzen.

Im kognitiven Bereich versuchen wir die intellektuellen Fähigkeiten der Kinder zu fördern, z.B. die Konzentrationsfähigkeit und die Entfaltung der Phantasie. Hierzu gehört die Förderung der Sprachentwicklung (siehe 5.2) und der kreativen Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes, z.B. durch Malen, Basteln, Freispiel, allein und in der Gruppe.

Auf der emotionalen Ebene sollen die Kinder lernen, die eigenen Gefühle zu kennen und sie auszudrücken. Das kann in Gesprächen oder mit kreativen Möglichkeiten geschehen, z.B. im Spiel. Die Kinder sollen auch lernen, dass Gefühle auch nonverbal ausgedrückt werden können z.B durch Lachen, Schlagen, Motzen, …). Ein vorrangiges Ziel ist für uns dem Kind zu helfen, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen, sich in der Gruppe wohl zu fühlen und eine Vertrauensbasis zu den Erziehern zu finden. Die Kinder sollen lernen ihre eigenen Interessen auszudrücken und Grenzen zu akzeptieren und zu setzen (« Nein » sagen dürfen).

Im sozialen Bereich wird das Miteinander in der Gruppe, in der Gesellschaft und die Auseinandersetzung und Konfliktfähigkeit und der Umgang mit Konkurrenz eingeübt. Dieses ist vor allen Dingen für unsere Zielgruppe ein wichtiges Erziehungsziel, da die Kinder wie oben beschrieben, mit vielen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten in diesem Bereich zu uns kommen.

Alle Ziele in den 4 pädagogischen Bereichen werden sowohl im Alltag ständig vermittelt, aber auch mit geplanten länger andauernden Aktivitäten und Projekten angestrebt. (siehe 5.5)
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Besondere Schwerpunkte des Foyer Diddelfamill


Durch die besondere Lage und Besonderheiten unserer Institution, legen wir auf folgende Schwerpunkte, in unserer pädagogischen Arbeit besonderen Wert.

Werte vermitteln

Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Kindern, verschiedene Werte der luxemburgischen Gesellschaft zu vermitteln, wie etwa die Gleichberechtigung, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Selbstbewusstsein. Diese Werte werden im Alltag von der Erziehern (die eine wichtige Vorbildfunktion haben) vorgelebt und die Kinder werden in den Alltagssituationen dazu angehalten, sich zu helfen und zu respektieren, z.B. dass ein größeres Kind einem Kleineren beim Essen hilft. Des weiteren achten wir sehr auf die Höflichkeitsformen. In diesem Sinne sagen wir auch "bitte" wenn wir etwas vom Kind verlangen und genauso erwarten wir ein "Danke" wenn die Kinder etwas bekommen, wie etwa ein Eis.

"Man begreift nur, was man selber machen kann,
und man fasst nur, was man selbst hervorbringen kann." (Goethe)

Autonomie fördern

Je nach Alter und Fähigkeiten der einzelnen Kinder und der Gruppe werden Aktivitäten und Projekte ausgearbeitet um die Selbstständigkeit zu fördern. Dieses zeigen wir besonders im Bereich der Hausaufgabenhilfe, wo den Kindern Wege gezeigt werden, wie sie sich selbst bei den Hausaufgaben helfen können. Dabei ist es wichtig, dass das Kind Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat und lernt die eigenen Probleme und Konflikte zu lösen. Wir versuchen die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Kinder sollen sich bewusst werden, dass jeder von ihnen wichtig ist. Die Kinder werden gelobt und darauf aufmerksam gemacht, dass sie etwas gut gemacht haben. Wir vermitteln ihnen aber auch, dass man nicht alles perfekt machen kann und an seinen Schwächen arbeiten soll und sie so verbessern kann.
Wir versuchen den Kindern auch bei der Auswahl der Aktivitäten, die Möglichkeit zu geben, nicht nur mitzubestimmen was angeboten wird, sondern auch regelmäßig die Wahl zwischen 2 verschiedenen Angeboten zu geben, so dass sie eigenständig Entscheidungen treffen müssen.
Autonomie erhält man auch wenn man lernt Verantwortung für sein Benehmen zu übernehmen. In diesem Sinne verhalten wir uns wenn es darum geht, dass dem Kind eine negative Konsequenz aufgebrummt wurde, und es, je nach Alter und Entwicklungsstadium, die Möglichkeit hat die sogenannte Auszeit, selbst zu beenden, wenn es sich so fühlt, dass es wieder am Gruppengeschehen teilnehmen kann. Dieses sich selbst einschätzen und beruhigen fördert die kindliche Selbstständigkeit.
Ab dem 4. Schuljahr kommen die Kinder dann in die sogenannte offene Gruppe. Hier müssen sie vom Prinzip der Gruppe bereits autonomer handeln. So dürfen sie nachdem die Hausaufgaben erledigt wurden, entscheiden ob sie nach draußen spielen gehen, oder an der Videokonsole spielen, oder im Innern ein ruhigeres Spiel spielen. Auch dürfen sie entscheiden wann sie die Gruppe verlassen und nach Hause gehen, außer wir befinden uns nicht im Haus, dann müssen sie mit uns in die Tagesstätte zurückgehen und dürfen sich dann verabschieden.

Integration

Mit unserer als integrativ verstehender Pädagogik, versuchen wir Situationen zu schaffen, in denen sich alle Kinder der Gruppe sich wohl fühlen und sich ihren Kompetenzen entsprechen aufeinander beziehen und handeln können. Integration soll heißen, dass alle Kinder unabhängig von ihrer kulturellen Ausgangslage, ihres Geschlechts, ihres Alters und ihren körperlichen, geistlichen und psychischen Fähigkeiten, ihren Platz in der Gruppe finden und individuell akzeptiert und gefördert werden. Da viele ausländische Kinder unsere Institution besuchen (1999 waren von den 40 Kindern 30 portugiesischer Nationalität, 5 italienischer und 5 luxemburgischer Nationalität!), ist dies für unser Haus ein wichtiger Erziehungsschwerpunkt. Wir helfen den Kindern sich in der luxemburgischen Gesellschaft zu integrieren, indem wir die luxemburgische Sprache fördern, luxemburgische Feste und Traditionen feiern und luxemburgische Werte und Normen vermitteln. Im Alltag legen wir Wert darauf, dass Luxemburgisch gesprochen wird (siehe 5.2). In diesem Kontext ist es auch wichtig, die Kulturen der einzelnen Kinder kennen zulernen und auch über diese zu sprechen und Aktivitäten dazu zu machen. Es werden auch andere Länder und Kontinente vorgestellt, damit die Toleranz gefördert wird und die Kinder Unterschiede kennen lernen und auch akzeptieren lernen.

Die Erreichung der oben beschriebenen Schwerpunkte wird mit unter-schiedlichen Methoden und Vorgehensweisen angestrebt. Wir setzen die Ziele je nach Alter und Entwicklungsphase der Kinder im Alltag um. Dies fordert von den Erziehern viel Geduld, eine gute Beobachtungsfähigkeit und Flexibilität. Außerdem werden gezielte Aktivitäten und Projekte zu den oben genannten Schwerpunkte durchgeführt.

« Loben Sie die Bemühung, und nicht nur das Ergebnis! »
« Jedes Kind hat ein Grundrecht auf Fehler » (Franz Huber)

Bewegungserziehung

Die Bewegung spielt bei uns eine wichtige Rolle, da wir das ganzheitliche Lernen beim Kind fördern wollen. Beim sogenannten bewegten Lernen erfahren die Kinder nicht nur viel Freude und Interesse, sondern sie lernen und entwickeln sich gleichzeitig mit mehreren Sinnen. Lernbarrieren und Ängste werden abgebaut.
Erfolgreiches, zielgebundenes Lernen ist gebunden an subjektivem Selbsterleben und an die Selbstaktivität in Wahrnehmung und Bewegung. Man spricht von lebendigem Lernen. Bewegung, in emotionaler Absicherung, erlaubt es dem Kind sich gefestigt seiner materiellen und sozialen Welt zu öffnen.
Die Eigenständigkeit und Urteilsfähigkeit des Heranwachsenden entsteht aus der Selbstständigkeit: Begreifen durch Greifen, eigenen Standpunkt aufbauen durch das feste Stehen, Erkenntnis geht in einer ersten kindlichen Phase vom Staunen aus, der innere Halt erfolgt durch das Halten und Gehalten werden. Diese Lehren haben wir aus der Entwicklungspsychologie gezogen (vgl. Piaget und Oerter/Montada). Die verinnerlichten Erfahrungen spiegeln sich in der sinnvollen Gestaltung der kindlichen Lebenswelt wider.
In diesem Sinne versuchen wir mit diesem persönlichkeits- und entwicklungsorientierten, ganzheitlichen Ansatz, die Bewegung als Mittel zur optimalen Persönlichkeitsentwicklung einzusetzen.
Daher werden in allen unseren Gruppen, so oft wie es nur geht, kleinere und größere, dem kindlichen Entwicklungsstand angepasst, Bewegungsaktivitäten angeboten. Des weiteren werden immer wieder ganze Projekte zu diesem Thema offeriert. Diese ermöglichen einem mehrere Facetten der Bewegung abzuleuchten, so dass auf folgenden drei Ebenen gearbeitet werden kann:
1. Ich-Kompetenz: Das Kind soll sich als Einheit zwischen Körper, Geist und Seele wahrnehmen und lernen mit seinem Körper umzugehen und eine gewisse Zufriedenheit erlangen.
2. Sach-Kompetenz: Das Kind soll die materielle Umwelt auf eine vielfältige Art und Weise erleben und erfahren und die eigene Persönlichkeit integrieren und die Umwelt aktiv mitgestalten.
3. Sozial-Kompetenz: Das Kind soll erkennen dass sich alle Lernprozesse in einem Spannungsfeld zwischen eigenen und den Bedürfnissen anderer vollziehen und es diesbezüglich lernen muss Verantwortung innerhalb der sozialen Gruppe übernehmen muss.

Die Vernetzung dieser drei Bereiche ermöglicht die vielfältige Gestaltung von Bewegungserlebnissen und Erfahrungen, was die optimale Entfaltung der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung mit sich bringt.

"Wem es gelingt, durch Körperübungen leuchtende Augen zu schenken, der tut Großes auf dem Gebiet der Erziehung"
(Johann H. Pestalozzi)